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Landstra�er Gemeindebauten
aus der Ersten Republik

Die korrekte Bezeichnung f�r diese mehr als einhundert st�dtischen Wohnbauten im 3. Bezirk, die zwischen 1923 und 1933 w�hrend der Ersten und ab den F�nfzigerjahren in der Zweiten Republik errichtet wurden, lautet  Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien.
Hier sollen nur die mit einem Namen versehenen Anlagen aus der Ersten Republik behandelt werden.
Der Erdberger Hof in Drorygasse 19-23 wurde bereits zwischen 1921 und 1923 erbaut und ist so die �lteste Landstra�er st�dtische Wohnhausanlage.

Der Architekt dieser bereits vor Einf�hrung der Wohnbausteuer errichteten Anlage mit urspr�nglich  66 Wohnungen war Karl Schmalhofer, der f�r die streng klassizistische Fassadengestaltung Pilasterordnungen und Rundbogenlisenen w�hlte.

Von 1923 bis 1925 wurde der weit ausladende Hanuschhof - benannt nach dem Sozialpolitiker Ferdinand Hanusch (1866-1923) - mit 434 Wohnungen zwischen Erdberger L�nde, Ludwig-Koe�ler-Platz, Dietrichgasse und Lechnerstra�e nach Pl�nen von Robert Oerley gebaut, der durch die Errichtung von K�nstlerateliers eine Besonderheit darstellt. 
In der Zeit des Ersten Weltkrieges gab es dort auf steinigem Boden ab 1916 einen sogenannten "Kriegsgarten", wo Grundp�chter Gem�se pflanzten.

Leider ist das Foto nicht sehr gut. Mit einigem guten Willen erkennt man die G�rten, links daneben den Donaukanal mit der damaligen Kaiser-Joseph-Br�cke und am linken Ufer das Heumagazin der Krimsky-Kaserne.

Die Er�ffnung der st�dtischen Wohnhausanlage im Sommer 1925 wurde zum gro�en Fest f�r die Kinder des Hanuschhofes. 

Die Maler Rudolf Hausner und Theodor Allesch, der Grafiker Josef Autheried sowie der Schriftsteller Adelbert Muhr lebten f�r einige Jahre im Hanuschhof.

Hier wurde zum erstenmal in einer Landstra�er Wohnhausanlage ein Kunstwerk errichtet, das sowohl der Auseinandersetzung der Bewohner mit der Kunst als auch als Ausdruck des M�zenatentums der Stadt Wien dient. Die 1926 von Karl Gelles geschaffene bronzene Kolossalstatue eines Athleten, der in seinem R�cken andr�ngende Gestalten abzuwehren scheint, ruht auf einem Sockel mit der Inschrift Dem Sch�pfer des modernen Arbeitsrechts von den Arbeiterkammern �sterreichs gewidmet, womit Hanusch geehrt wurde.
Die Statue wurde 1934 entfernt und galt seit 1941 als verschollen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges goss der Bildhauer Rudolf Schmidt das Denkmal nach der von den Wiener Metall-werken aufbewahrten Gussform neu, um es am 28. August 1954 neu enth�llen zu k�nnen.

Gegen�ber des erw�hnten Erdberger Hofes befindet sich der Landstra�er Hof in Drorygasse 8 mit Eing�ngen in G�llnergasse 27 und Dietrichgasse 28-32, der 1924/25 nach Pl�nen Karl Badstiebers erbaut wurde.

Die 112 Wohnungen sind in geschlossener Blockverbauung um einen gro�en Innen-hof angeordnet, die abgestuften Fassaden werden durch Balkone und Spitzgiebel aufgelockert. Als prominente Bewohnerin muss die ehemalige Stadtr�tin Maria Jacobi (1910-1976) genannt werden, die sich sowohl durch die Reform der Betreuung gef�hrdeter Jugendlicher als auch  durch die Initiierung der Errichtung von Pensionistenheimen verdient gemacht hat, weshalb das Heim in der W�rtzlerstra�e nach ihr benannt wurde.

Der gr��te Landstra�er "Gemeindebau" - Hainburger Stra�e / R�dengasse / Lustgasse / St.-Nikolaus-Platz / Rabengasse / Baumgasse - ist zweifellos der zwischen 1925 und 1929 erbaute und von den beiden Architekten Heinrich Schmid sowie Hermann Aichinger geplante Rabenhof mit urspr�nglich 1109 Wohneinheiten. Die Anlage stellt mit der charakteristischen Aufeinanderfolge konkaver und konvexer Geb�udeteile und ihrer bemerkenswerten Architekturlandschaft  in sparsamem Art Deco einen H�hepunkt der st�dtischen Wohnbaut�tigkeit der Zwischenkriegszeit dar.
Die Wohnhausanlage wurde am 5. Juli 1931 nach dem sozialdemokratischen Politiker und Journalisten Friedrich Austerlitz (1862-1931) benannt; der Name wurde aber 1935 in Rabenhof umge�ndert und nach 1945 so belassen, da 1949 eine Ottakringer st�dtische Wohnhausanlage in der Maroltingergasse mit seinem Namen ausgezeichnet worden war.

Die mit einem Spitzbogen gekr�nte Einfahrt vom Kardinal-Nagl-Platz ist charakteristisch f�r die Anlage.

Nachdem die zahlreichen Bombensch�den 1950 behoben waren, erhielt der Rabenhof 1954 die Spielplastik Kinderrutschbahn von Josef Schagerl und 1959 die Natursteinplastik Musizierende Kinder von Margarete Hanusch als k�nstlerischen Schmuck.

Statue von Margarethe Hanusch

An der Fassade in der Baumgasse befindet sich die Gedenktafel f�r die w�hrend der Nazizeit justifizierte Widerstandsk�mpferin Grete Jost (1916-1943).

In den Jahren 1927/28 wurden in Erdberg vier kleinere Anlagen errichtet. In Hagenm�llergasse 15-17 / R�dengasse 8-10 / G�llnergasse 20-22 entstand die vom Otto-Wagner-Sch�ler Fritz Camillo Discher und Paul G�tl geplante und 1949 nach dem sozialdemokratischen Landstra�er Politiker Anton Kohl (1867-1934) benannte Wohnhausanlage. 

Eingangstor in der R�dengasse
Eine Gedenktafel erinnert an Anton Kohl.

An der Anschrift Hagenm�llergasse 14-16 steht die zweite aus dieser Zeit stammende Anlage. Sie wurde von Alfred Kroupa geplant und erhielt auch 1949 ihren heutigen Namen, als sie nach dem sozialdemokratischen Widerstandsk�mpfer Franz Schuster (1904-1943), der im KZ Buchenwald ums Leben kam, benannt wurde.

Der Franz-Schuster-Hof in der Hagenm�llergasse
Eine Gedenktafel erinnert an  Ing. Franz Schuster.

Schr�g gegen�ber - Hagenm�llergasse 32 - befindet sich d�e ebenfalls 1927/28 geschaffene und von Johann Rothm�ller geplante Wohnhausanlage, die 1949 nach dem sozialdemokratischen Widerstandsk�mpfer Roman Felleis (1903-1945) benannt wurde.

Der Roman-Felleis-Hof in der Hagenm�llergasse

Eine - leider an unansehnlicher Stelle angebrachte - Gedenktafel erinnert an Roman Felleis.

Die vierte in diesen beiden Jahren errichtete Anlage ist der Franz-Silberer-Hof, Kardinal-Nagl-Platz 14, der von Georg Rupprecht mit ansprechenden
symmetrischen Fassaden und expressionistischen Details geplant wurde. Franz Silberer (1871-1912) war sozialdemokratischer Gewerkschafter.

Der in der Steiermark geborene B�cker Franz Silberer (1871-1912) war sozialdemokratischer Gewerkschafter und Reichsratsabgeordneter.

Der Silbererhof im Er�ffnungsjahr
Im Innenhof f�llt ein k�nstlerisch gestalteter Brunnen auf.

1931/32 entstand der von Viktor Mittag und Karl Hauschka f�r 829 Wohnungen geplante gro�e Wildgans-Hof im Bereich Leberstra�e 2 / Landstra�er Hauptstra�e 177-187 / Hofmannsthalgasse / Grasbergergasse  4.  

Der geb�rtige Wei�gerber Lyriker und Dramatiker Anton Wildgans (1881-1932) war 1930/31 Direktor des Wiener Burgtheaters.

Eine von Alfons Riedel geschaffene Wildgans-B�ste erinnert an den gro�en �sterreichischen Dichter.

An der Fassade zur Landstra�er Hauptstra�e befindet sich als zweiter k�nstlerischer Schmuck das ebenfalls von Alfons Riedel stammende Terrakottarelief  Pfl�gender Bauer

Neben dem Eingang zur Stiege 18 f�llt die Gedenktafel f�r den Widerstandsk�mpfer Ludwig Vesely auf, der im KZ Auschwitz get�tet wurde.

1932/33 wurde der Unger-Hof - Architekt Otto Kuntschik - als letzte Wohnhausanlage mit 182 Wohnungen w�hrend der Ersten Republik im 3. Bezirk gebaut. Er befindet sich an der Stelle der ehemaligen Furnierfabrik L. Kattus & Sohn.

Die Wohnhausanlage https://g>wurde laut dem Wiener Amtsblatt 1933 nach dem �sterreichischen Juristen und  Politiker Joseph Unger, https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Unger (1828-1913) benannt.  F�r diese Information danke ich einem aufmerksamen Leser unserer Homepage.