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Das Bezirkswappen,
die Geschichte des 3. Bezirks und des Bezirksmuseums
 

a) Beschreibung des Bezirkswappens
Der Wappenschild besteht aus drei Teilen, die die Wappen der drei ehemaligen Vorst�dte, die 1850 bzw. 1862 zum dritten Bezirk zusammengeschlossen wurden, zeigen.
Links steht die Gestalt des heiligen Nikolaus als Symbol der Vorstadt "Landstra�e", die urspr�nglich "St. Nikolaus" bzw. St. Nikolai genannt wurde.
Rechts finden wir zwei Erdbeerbl�ten und eine dar�ber schwebende Erdbeere. Diese Darstellung k�nnte daran erinnern, dass in "Erdberg" viele G�rtner daheim waren. Der Name Erdberg wird aber von der Bezeichnung Erdburg abgeleitet (s. Bezirksgeschichte unten).
Im unteren Feld sehen wir zwei silberne B�cke �ber einem gr�nen Baum gegeneinander aufspringen, womit an die Gerber in der Vorstadt "Unter den Wei�gerbern" erinnert wird.

   

Wappen des 3. Bezirks

b) Bezirksgeschichte
Die �ltesten arch�ologischen Funde stammen aus der j�ngeren Steinzeit um 1.200 v. Chr. Von da an scheint es auf dem Bezirksboden eine kontinuierliche Besiedlung gegeben zu haben.
Bemerkenswert ist, dass sich im Bereich etwa zwischen dem Landstra�er G�rtel und der Krankenanstalt Rudolfstiftung zwischen 100 und 395 n. Chr. (Markomanneneinfall) die r�mische Zivilstadt befunden hat, die durch eine Stra�e - im dritten Bezirk dem Rennweg entsprechend - mit dem Legionslager in der heutigen City verbunden war.
Der Verlauf der heutigen Landstra�er Hauptstra�e entspricht einem Teil der r�mischen Limesstra�e. An einigen Stellen unseres Bezirks wurden Alt�re r�mischer Gottheiten gefunden. In der heutigen Aspangstra�e stie� man bei der Aushebung des zweiten Hafenbeckens f�r den Wiener Neust�dter Kanal auf die Hockerstatue des �gyptischen Tempelbeamten Chai Hapi, deren Kopie in unserem Besitz ist.
Die �beraus interessante Geschichte unseres Bezirks vom Neolithikum bis in die Drei�igerjahre des 20. Jahrhunderts haben wir in einem bebilderten Band unter dem Titel Kulturgeschichte der Landstra�e f�r Interessenten zusammengestellt.

Chai Hapi Hockerstatue
c) �bersichtsplan der  drei Vorst�dte

Auf einem Bezirksplan aus den Drei�igerjahren haben wir die Grenzen der Vorst�dte Unter den Wei�gerbern, Landstra�e und Erdberg eingezeichnet, um Ihnen einen �berblick zu geben.

Bezirksplan mit Vorstadtgrenzen

Die 1201 erstmals genannte Vorstadt Landstra�e hatte ihre Urzelle rund um den heutigen Augustinermarkt (= Rochusmarkt), wo sich das St. Niklaskloster innerhalb einer einfachen Befestigung, die mit einem Tor, dem St. Niklastor, versehen war, befand. W�hrend der 1. T�rkenbelagerung 1529 wurde diese Anlage vollkommen zerst�rt.

Niklaskloster und -tor vor 1529 (Zeichnung Sekora)

In den Jahrhunderten nach den beiden T�rkenbelagerungen entwickelte sich die Vorstadt immer mehr zum Wohnort des B�rgertums und im Bereich zwischen der Landstra�er Hauptstra�e und dem Rennweg zum bevorzugten Sommerwohnsitz vieler Adeliger. Leider verschwanden nach und nach viele dieser palaisartigen Landsitze. 

Ansichtskarte: Belvederegarten mit Oberem Belvedere

Die Vorstadt Erdberg wurde in den Zwettler Annalen anl�sslich der Verhaftung des englischen K�nigs Richard im Jahr 1192 erstmals urkundlich genannt.

Gefangennahme von Richard L�wenherz, Burgerbibliothek Bern, Chronik des Petrus de Ebulo, 1197

Zu dieser Zeit bestand die Vorstadt aber zweifellos schon seit l�ngerem, da es sich 1192 um eine voll funktionierende Ortschaft, in der H�ndler, F�hrleute, G�rtner und Weinbauern daheim waren, handelte. Hier befand sich auch das 1445 erstmals erw�hnte R�denhaus der Baben-berger.
Die oben erw�hnte Erdburg befand sich mit gr��ter Wahrscheinlichkeit im Bereich des heutigen Fiakerplatzes �ber der unten vorbei f�hrenden Erdbergstra�e.
Im 19. Jahrhundert findet man hier neben Fiakern und den f�r deren Berufsaus�bung notwendigen Zuliefergewerben - Sattler, Wagner, Schmiede usw. - auch sehr viele G�rtner, die alles erzeugten, was drinnen in Wien an Gr�nzeug und Gem�se in den K�chen verwendet wurde. Daher stammte die f�r sie verwendete Berufsbezeichnung K�cheng�rtner.

Im Erdberger Mai�, Aquarell von Alexander Kostka, 1930

Gegen Ende des 19. Jahhunderts begann die Industrialisierung auch in Erdberg. Betriebe wie beispielsweise DITMAR und SIEMENS siedelten sich hier an. Trotzdem erhielt sich dieser Bezirksteil bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts da und dort noch l�ndliches Flair.
Die dritte Vorstadt Unter den Wei�gerbern wurde im 16. Jahrhundert zum erstenmal als Alttunaw Gemeinde (= Gemeinde am Altarm der Donau, der sich bis 1694 im Bereich der L�wengasse befunden hatte) erw�hnt. 

Der Wei�gerber: Der Undack kennet nicht, was ihm zulieb geschicht.

Hierher waren Gerber, Lederer, Darmw�scher und Flecksieder gesiedelt, weil sie wegen ihrer �bel riechenden Gewerbe aus der Stadt gewiesen worden waren.
Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts befand sich am Ufer des heutigen Donaukanals die sogenannte G�nseweide, wo der Richtplatz f�r in Wien zum Tod verurteilte Personen bestand. Hier wurden Wiedert�ufer und Hexen verbrannt; 1421 fand hier die grausame  Wiener Geserah, die Verbrennung von mindestens 200 Juden statt. Eine Gedenktafel an der Fassade des Hauses Kegelgasse 40 erinnert an dieses schreckliche Ereignis.

Gedenktafel am Haus Kegelgasse 40

Der Name Hetzgasse im Wei�gerberviertel erinnert an das hier von 1755 bis 1796 befindlich gewesene Hetztheater, in dem Tiere zum Gaudium der Besucher aufeinander gehetzt wurden, um sich gegenseitig zu zerfleischen.

Das Hetztheater in der Vorstadt Unter den Wei�gerbern

Der Badehausbesitzer Matthias Mayer, dessen Karpfenbad sich an der Ecke der Marxergasse zur Rasumofskygasse befand, wurde 1862 der erste Landstra�er Bezirksvorsteher.

Der erste Landstra�er Bezirksvorsteher Matthias Mayer

d) Geschichte des Bezirksmuseums
Bereits im Dezember 1935 begannen Vorarbeiten, die darauf hinzielten, im dritten Bezirk ein Heimatmuseum einzurichten. Ein Personenkomitee, dem einige Lehrer aber auch der akademische Maler und Bildhauer Josef Engelhart angeh�rten gr�ndete den Verein "Bezirkskunde Landstra�e", dem als Grundstock einer Objektsammlung etwa 200 Aquarelle des Malers Adolf Albin Blamauer, die noch heute in unserem Besitz sind, zur Verf�gung stand.

Adolf Albin Blamauer

Im Herbst 1937 wurden diese Aquarelle Blamauers  in einer ersten Ausstellung des Landstra�er Heimatmuseums in den R�umen der ehemaligen Hauptschule Hainburger Stra�e 40 ausgestellt.
Im Dezember 1938 - inzwischen hatte �sterreich seine Unabh�ngigkeit verloren und war zur Ostmark des Gro�deutschen Reiches degradiert geworden - wurde der 1935 gegr�ndete Verein vom Reichskommissar f�r die Wiedervereinigung �sterreichs mit dem Deutschen Reich aufgel�st.
Nach Kriegsende konstituierte sich im Februar 1949 der "Verein zur Erhaltung und F�rderung des Landstra�er Heimatmuseums", dem abermals mehrere Lehrer angeh�rten, die bereits 1935 "mit von der Partie" gewesen waren.
Am 19. Juni 1949 wurde im neuen Landstra�er Heimatmuseum, dessen Leitung Hans Pemmer, der Retter des St. Marxer Friedhofes, �bernommen hatte, in der damaligen M�dchen-Hauptschule Rochusgasse 16 die erste Sonderausstellung mit alten und neuen Ansichten des Bezirks er�ffnet.

Hans Pemmer im Kreis seiner Crew; links der unerm�dliche Fotograf Franz G�ttlicher, dessen gesamtes Archiv in unserem Besitz ist

Das Foto zeigt Hans Pemmer inmitten seiner damaligen Museumscrew.
Seit 1. Dezember 1956 befindet sich das Bezirksmuseum Landstra�e an seinem nunmehrigen Standort Sechskr�gelgasse 11.

Die "sch�ne" Fassade unseres Bezirksmuseums, aber dahinter verbirgt sich viel Interessantes

Im Erdgescho� stehen dem Museum neun R�ume zur Verf�gung, von denen f�nf f�r wechselnde Ausstellungen, die wir viermal pro Jahr �ndern, verwendet werden. Dazu erscheint jeweils eine Nummer unserer Zeitschrift Bezirksmuseum Landstra�e-Nachrichten, die an unsere Museumsvereinsmitglieder kostenlos als Einladung verschickt wird (Restexemplare k�nnen im Museum erworben werden!).
Als Rest unserer 1995 durchgef�hrten Ausstellung Unsere vergessenen Nachbarn, die Land-stra�er Juden besteht ein Gedenkraum, in dem auch ein Gedenkbuch aufliegt.

Teilansicht des Gedenkraumes