Die sozialdemokratische Politikerin Frieda N�dl (1898-1979) hatte hintereinander verschiedene Landstra�er Anschriften; zuletzt wohnte sie im Haus Sebastianplatz 5.
Ihr gro�er Wunsch, �rztin werden zu k�nnen, scheiterte, weil ihr Vater, der Gesch�ftsmann gewesen war, durch einen Schlaganfall arbeitsunf�hig wurde. Deshalb gab es f�r Frieda weder Gymnasium noch die M�glichkeit zu studieren. Nach dem Besuch einer zweij�hrigen Handelsschule bekam sie Arbeit und konnte sich nun selbst erhalten.
Nach ihrer Heirat im Jahr 1923 trat sie der SDAP bei und war bald als Funktion�rin t�tig. Im J�nner 1934 starb ihr Mann pl�tzlich. Dann kam der Februar 1934 und damit das Verbot der Partei.
Frieda N�dl arbeitete nun aktiv in der illegalen Gruppe der Revolution�ren Sozialisten. In ihren Lebenserinnerungen schreibt sie dazu:
"... Das gr��te Erlebnis aber war f�r mich das wiederholte Zusammensein mit Genossen Dr. Otto Bauer, zu dem ich immer wieder Nachrichten in die Tschechoslowakei brachte..."
Als bezirksbekannte "Rote" wurde sie am 1. Juli 1938 verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach ihrer Haftentlassung war sie weiterhin politisch illegal t�tig.
Im April 1945 war sie ab der ersten Stunde im "Roten Salon" des Wiener Rathauses dabei, als "ihre" Partei wieder begr�ndet wurde. Im November 1945 wurde Frieda N�dl in den Wiener Landtag gew�hlt, dem sie bis 1964 angeh�rte.
In unserem Museumsheft 1996/3, das anl�sslich unserer Ausstellung "Heimat bist Du gro�er T�chter" erschien, sind die Lebenserinnerungen Frieda N�dls ungek�rzt enthalten.