Der allseits beliebte und geniale Schauspieler, Kabarettist und Autor Helmut Qualtinger (1928-1986) wurde im Haus Nikolausplatz 13 geboren. Die Familie �bersiedelte 1937 ins Wohnhaus Klopsteinplatz 3 und 1944 nach Apostelgasse 39.
W�hrend seines begonnenen Medizinstudiums er�ffnete er die "Mozart B�hne" mit Nestroys "Nur keck!" und gr�ndete 1946 gemeinsam mit Michael Kehlmann das "Studio der Hochschulen", in dem erfolgreiche Kabarettprogramme aufgef�hrt wurden. Zu dieser Zeit arbeitete er bei der Zeitung "Welt am Abend" als Theaterkritiker, deren Chefredakteur damals Johannes Mario Simmel war.
Ab 1946 trat er gemeinsam mit Carl Merz im "Lieben Augustin" auf. 1951 feierte Qualtinger mit Kehlmann, Merz und Gerhard Bronner einen gro�en Erfolg im "Kleinen Brettl" (Konzerthauskeller) mit einer Neufassung von Schnitzlers "Reigen". Das Quartett �bersiedelte 1952 in die "Kleine Kom�die" in der Liliengasse, wo sie bis 1958 mit Luise Martini, Johann Sklenka, Peter Wehle und anderen Kabarettisten ihre beliebten Programme wie "Brettl vor'm Kopf", Blattl vor'm Mund", "Glasl vor'm Aug", "Spiegel vor'm G'sicht" und den "Travnicek" brachten. Das war die Zeit der Lieder "Der Papa wird's schon richten", "Der g'schupfte Ferdl" und "Der Wilde mit seiner Maschin", die zu Schlagern wurden.
1959 �bersiedelte das Team mit dem Programm "Dachl �ber'm Kopf" ins "Neue Theater am K�rntnertor" in der Walfischgasse. Hier endeten die gemeinsamen Programme mit dem "Hackl im Kreuz" im Jahr 1961.
Im selben Jahr sorgte Helmut Qualtinger mit dem inzwischen legend�ren "Herrn Karl" von Merz-Qualtinger im Konzerthauskeller f�r Begeisterungs- aber auch Entr�stungsst�rme.
Helmut Qualtinger hatte bereits 1949 "Jugend ohne Schranken" ver�ffentlicht und widmete sich ab 1960 st�rker dem Schreiben, wovon wir hier eine kleine Auswahl nennen: "Alles gerettet" (1963), "Die Hinrichtung" (1964), "An der lauen Donau" (1965), "Der M�rder und andere Leut' " (1975).
Der Schauspieler hielt aufsehenerregende Lesungen mit beispielsweise Hitlers "Mein Kampf" und Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit".
Ab 1955 holte ihn immer wieder der Film: "Hanussen", "Kurzer Prozess", "Der Richter und sein Henker", "Geschichten aus dem Wienerwald", "Das falsche Gewicht", "Das Bestiarium des Dr. D�blinger" und "Im Namen der Rose".
Der Tod Helmut Qualtingers bedeutete f�r den Kulturbetrieb unseres Landes das Ende einer Epoche.