Der gelernte Schriftsetzer Leopold Thaller (1888-1971) wohnte zuletzt im Haus Charasgasse 8.
Mit 15 Jahren wurde er Mitglied des Landstra�er Arbeiter-Bildungsvereins, bald darauf Funktion�r und dann Obmann dieser Gruppe. Nach dem Kriegsdienst wurde Leopold Thaller 1919 in den Wiener Gemeinderat gew�hlt und 1920 2. Vorsitzender der sozialistischen Jugendinternationale.
Im Februar 1934 folgte Thallers Verhaftung und Verbringung nach W�llersdorf bis August desselben Jahres. Nach seiner Entlassung schloss er sich der illegalen Gruppe der Revolution�ren Sozialisten an.
Dann kam das Jahr 1938: Thaller wurde im Sanit�tsdienst ausgebildet, im August 1944 verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung im Dezember 1944 wurde er zur Deutschen Wehrmacht einberufen. Es gelang ihm zu desertieren und sich bis zum Kriegsende verborgen zu halten.
Im November 1945 wurde Leopold Thaller wieder wie schon 1919 in den Wiener Gemeinderat gew�hlt, und im M�rz 1949 mit dem Amt des Stadtrates f�r das Wohnungswesen und ab 1951 f�r Bauangelegenheiten betraut. In dieser Funktion wirkte Thaller bis 1958. In die Zeit seiner Amtst�tigkeit fiel der gro�e Aufschwung des sozialen Wohnbaues in Wien.