Der sympathische Wiener Lyriker und Verfasser von realistischen Erz�hlungen Ferdinand von Saar (1833-1906) wohnte einige Zeit im Haus Erdbergstra�e 31. Er war mit der etwa gleichaltrigen Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach befreundet und besuchte sie w�hrend seiner Anwesenheit im 3. Bezirk h�ufig in ihrer Wohnung in der Landstra�er Hauptstra�e.

Nach dem Besuch des Schottengymnasiums trat er in die Armee ein , wurde 1854 Offizier, nahm aber 1859 seinen Abschied, um sich seiner wissenschaftlichen Ausbildung vor allem aber dem Schreiben widmen zu k�nnen. Saar war ein Poet von feinster Stimmung und ein Meister novellistischer Technik. Er schilderte die k. u. k. Armee, die Wiener Gesellschaft und den Verfall der alten Monarchie mit psychologischem Scharfsinn, aber gro�er Menschlichkeit.
1893 ver�ffentlichte Ferdinand von Saar seine Gedichtsammlung "Wiener Elegien". Hier kann man unter anderem die besinnlichen Zeilen lesen:

Oft auch, wenn mit r�tlichem Schimmer der Abend hereinbricht
und aufatmet die Stadt, wandl' ich betrachtend umher;
wandle nach rechts hin oder nach links hin durch jene Bezirke,
die sich im Laufe der Zeit wachsend zum Ganzen vereint.
Sieh, da sind sie noch, die Vorstadtstra�en, die alten,
die jetzt mit schwellender Fracht klingelnd die Trambahn bef�hrt.
Freilich prunken auch sie schon mit neuem und neuestem Wesen,
aber ich sp�re den Hauch fr�herer Tage darin.