Die blinde Pianistin, Komponistin und S�ngerin Maria Theresia Paradis (1759-1824) wohnte 1776 gemeinsam mit ihrem Vater, dem Hofsekret�r bei der b�hmisch-�sterreichischen Hofkanzlei Joseph Anton Paradis, im ehemaligen Haus Landstra�er Hauptstra�e 32.
Die K�nstlerin war schon im Kindesalter erblindet. Sie konnte, nachdem man ihre hohe musikalische Begabung und ihr gutes Ged�chtnis erkannt hatte, mit Hilfe eines Stipendiums ihrer Taufpatin Erzherzogin Maria Theresia von 200 Gulden j�hrlich bei Salieri und anderen Lehrern Gesang, Klavier und Kompositionslehre studieren.
Zu der Zeit ihres Aufenthalts auf der Landstra�e suchte sie erfolglos mit Hilfe der Hypnosemethode des Dr. Anton Mesmer Heilung.
1780 strich Joseph II. die bis dahin ausbezahlte j�hrliche Unterst�tzung. 1783 bis 1786 unternahm Paradis eine Tournee nach Salzburg, wo sie Mozart wieder sah, den sie bei Mesmer kennengelernt hatte. Er komponierte w�hrend ihres Aufenthalts in Salzburg f�r die Pianistin ein Klavierkonzert. Ihre Kunstreise f�hrte sie nun in die Schweiz, nach Paris, London sowie Br�ssel und schlie�lich nach Prag.
Sie trat als Interpretin der von ihr komponierten typisch wienerischen Liedern auf, schuf aber auch das Melodrama "Ariadne und Bacchus", Singspiele, ein Trio, Sonaten und Variationen.
Nach ihrer Heimkehr nach Wien gab sie kaum noch Konzerte, sondern widmete sich dem Komponieren.
1808 gr�ndete Paradis eine "Musikalische Bildungsanstalt f�r Frauen", die sehr popul�re Veranstaltungen durchf�hrte.