Der experimentelle Lyriker, Dramen- und H�rspielautor Ernst Jandl (1925-2000) wohnte bis 1943 im Haus Landstra�er G�rtel 9 Ecke Jacquingasse. Er besuchte die private Volksschule in der Jacquingasse und anschlie�end das Schottengymnasium, von dem er in der Oberstufe ins Landstra�er Gymnasium in der Kundmanngasse wechselte.
Die Mutter starb 1940, der Vater heiratete 1942 ein zweitesmal und �bersiedelte nach Hacking, w�hrend Ernst auf der Landstra�e blieb, um die Schule nicht wechseln zu m�ssen. Nach der Matura am 27. Februar 1943 wurde Jandl zum Arbeitsdienst nach St. P�lten eingezogen und r�ckte dann zur Deutschen Wehrmacht ein.
Nach dem Krieg studierte der junge Mann an der Universit�t Wien Germanistik und Anglistik und bet�tigite sich von 1949 bis 1979 als Gymnasiallehrer in Wien.
Als Schriftsteller erreichte Jandl 1966 mit seinem Gedichtband "Laut und Luise" einen gr��eren Bekanntheitsgrad. Von Expressionismus, Dadaismus und der "Wiener Gruppe" beeinflusst, entwickelte Jandl abwechslungsreiche experimentelle Formen, bei deren Pr�sentation seine eigene ausdrucksstarke Rezitation eine besondere Rolle spielte. Innovatib wirkte er auch auf den Gebieten des H�rspiels und des Dramas. 1985 erschienen "Gesammelte Werke, Gedichte, St�cke, Prosa" in 3 B�nden, 1997 bis 1999 "Poetische Werke" in elf B�nden.
Ernst Jandl war Mitglied des Forums Stadtpark, Mitbegr�nder der Grazer Autorenversammlung (1983 bis 1987 deren Pr�sident); Preis der Stadt Wien f�r Literatur (1976), Gro�er �sterreichischer Staatspreis (1984), B�chner-Preis (1984), Ehrenkreuz f�r Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1990), Kleist-Preis (1990) (zit. aus Felix Czeike "Historisches Lexikon der Stadt Wien", Band 6, Seite 94).